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Die Annalen

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Kapitel 14: Zasrans Aufstieg

Obwohl Korzak auf ewig gebannt war, hatte die dunkle Magie tiefe Wurzeln ins Beutelland geschlagen und weder die Dunklen Völker noch die Möglichkeit, die Dämonen wieder zurückzuholen, waren mit Korzak verschwunden. Aber die Dunkle Magie hatte mit Korzak ihr Zentrum verloren und so herrschte lange der Frieden im Beutelland.

Die Feen und Drachen hatte sich in die verstecktesten Winkel des Beutellandes zurückgezogen und wurden wenig gesehen. Die Elfen bauten die kleine Ansiedlung Elderew zu ihrer neuen Hauptstadt aus. Die Menschen trieben Handel mit allen Völkern, das kleine Fischerdorf Asturia weitete sich zu einer prächtigen Hafenstadt aus und auch die Zwerge und Hobbits lebten in Frieden.

Auch Thyrsis, einst nur eine kleine Wehrburg gegen die dauernde Bedrohung der Orks, wuchs wegen seiner zentralen Lage zu einer grossen Handelsstadt heran. Nach und nach siedelten sich Angehöriger aller Rassen, ausgenommen der Drachen und Feen, in Thyrsis an und machten es zu einer der wichtigsten Städte im ganzen Beutelland. Selbst die sonst so scheuen Ghoule richteten sich in den Höhlen unter der Stadt eine Kolonie ein.

In dieser Zeit des Friedens wuchs unter den Menschen ein magisch hochbegabtes Kind heran. Der Name des Jungen war Zasran und er erweckte in seinen Lehrern die grössten Hoffnungen. Ehrgeizig setzte er sich das Ziel, die schwarze Magie zu nutzen, um seinen Mitmenschen zu helfen. Zunächst verwendete er die Vernichtungszauber um die Felder von Unkraut und die Haustiere von Ungeziefer zu befreien. Doch das Böse schlich sich wie Gift in seinen Geist und er begann davon zu träumen, der mächtigste Magier von allen zu werden. - Und bald war ihm dazu jedes Mittel recht. Das Böse hatte seine Wurzeln bereits tief in seinen Geist geschlagen und schliesslich tötete Zasran sogar seine Lehrer, weil er keine Konkurrenz dulden wollte.

Er zog sich in eine Hütte tief im Gebirge zurück um seine neue, dunkle Macht zu studieren, die sich immer tiefer in seine Gedanken frass. Das Gute musste vernichtet werden, seine Macht sollte sich mit der der Götter messen, niemand sollte ihm gleich sein. Er wagte sich in die Lager der Orks und Oger und da die Schamanen in ihm schnell einen Gleichgesinnten erkannten, erklärten sie sich bereit, ihn weiter zu unterweisen. Schliesslich konnten sie ihn nichts mehr lehren, doch sein Hunger nach Wissen war immer noch nicht gestillt - so machte sich Zasran auf die Suche nach den Drakoniern und ihrer legendären Zitadelle.

Nach langen Jahren der Suche fand er sie in einem Gebirgszug, hoch im Norden des Beutellandes. Auch dort erkannte man das Böse, das wie eine dunkle Flamme in ihm brannte, und gestattete ihm, die Zitadelle zu betreten und seine Fragen zu stellen. Er erfuhr, daß die Drakonier einen kleinen Teil von Korzaks Zaubern, besonders die Dämonen betreffend, niedergeschrieben hatten, dass dieses Buch aber schon vor langer Zeit von einem kühnen, gold-grünen Drachen, namens Tr'za'Oz gestohlen worden war. Sofort machte sie Zasran abermals auf die Suche und wieder verstrichen mehrere Jahre, bis er den Drachen aufgestöbert hatte. Doch der Tr'za'Oz, den Zasran schliesslich fand, hatte tiefschwarze Schuppen und hockte grimmig auf einem riesigen Berg aus Schätzen und Gebeinen. Das Böse hatte auch ihn verdorben und verdreht. Zasran grüsste ihn im Namen Korzaks und bot dem Drachen ein Bündnis an.

Die Hilfe des Drachen und seine Erlaubnis das Buch zu studieren, gegen die Hälfte von allem, was Zasran erobern wollte und die Befriedigung, das Gute zerstört zu sehen. Der Drache willigte ein und Zasran begann das Buch zu studieren. Schnell hatte er den mächtigsten Zauber gefunden und mit der Hilfe des Drachen, gelang es Zasran in einem langen, gefährlichen Ritual, tatsächlich, einen Erzdämonen zu beschwören. Das riesige Ungeheuer, endlich von seinen Fessel befreit, erklärte sich schnell bereit, sich Zasran anzuschliessen.

Nun war es Zeit, eine Streitmacht aufzustellen und auf Rat des Erzdämonen, begaben sie sich zu den Orkclans. Diese glaubten in dem Erzdämon Korzak selbst vor sich zu haben und unterwarfen sich bedingungslos. Ihnen folgten schnell die Oger, Goblins und auch die Drakonier - so bedrohte also das Böse durch Zasran auf Neue das Beutelland.

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