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Die Annalen

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Kapitel 3: Der erste grosse Zauber des Beuteltieres

Zufrieden mit seinem bisherigen Werk überlegte das Beuteltier nun, was in seiner Schöpfung noch fehlen mochte.

Es hätte sich gerne mit jemandem darüber beraten, doch es war ja immer noch einsam und so fasste es einen ehrgeizigen Plan: Es würde intelligente, sprachbegabte Wesen schaffen. Doch selbst mit der Macht, welches das Beuteltier besaß, würde dies keine leichte Aufgabe werden. So sammelte es seine ganze Kraft und machte sich an sein bisher größtes Vorhaben.

In einem Wäldchen setzte es einen Steinkreis, den es mit mächtigen Symbolen überzog. Nun setzte es die Monde entlang des Steinkreises und ließ einen einzelnen Sonnenstrahl auf den gelben Mond treffen, der hell erstrahlte. Eine Weile sah es so aus, als würde nichts weiter geschehen und der Zauber misslingen. Doch plötzlich schoß mit einem gewaltigen Donnern ein heller silberner Strahl von dem gelben Mond weiter zum grauen und sprang auf die anderen Monde über, bis am Himmel ein riesiges Pentagramm zu sehen war, welches in allen Farben strahlte.

Das Beutelland erbebte und mit einem gewaltigem Tosen zuckten Lichtblitze von blendender Helligkeit auf die kleine Lichtung hernieder und durchdrangen das ganze Land. - Und nun endlich begannen sich Gestalten in dem magischen Feuer zu regen. Doch die gewaltigen Kräfte des Zaubers bauten sich weiter auf und schon glaubte das Beuteltier, es müsste den Zauber beenden, damit er nicht den Rest seiner Schöpfung vernichtete. Doch mit einem Mal legte sich das Tosen wieder, das Licht verblaßte langsam und es wurde still. Mit Erstaunen erblickte das Beuteltier die Wesen, die es geschaffen hatte.

Das Beuteltier konnte kaum seinen Blick von seinen Wesen nehmen, als langsam von jeder Art einer hervortrat, sich tief verneigten und sprachen: "Ehre sei Dir, Erhabener, der Du uns geschaffen hast!". Die Feen, die Elfen, die Fremen und die Drachen waren geboren.

Die gewaltige Magie, die das Beuteltier freigesetzt hatte, hatte auch in seiner neuesten Schöpfung eine Heimat gefunden - so besaßen nun alle vier Völker magische Kräfte, die Feen die stärksten, die Fremen die schwächsten.

Doch von dem Beuteltier unbemerkt, war ihm ein kleiner aber bedeutender Fehler unterlaufen, denn die riesige Magieentladung hatte an etwas gerührt, was besser ungestört geblieben wäre - das Übel wurde aus seinem äonenlangen Schlaf geweckt. Es verbarg sich zunächst in dem schwarzen Mond, um seine Kräfte zu sammeln und auf den richtigen Augenblick zu warten, um sein dunkles Werk beginnen zu können.

Die vier neuen Völker hatten inzwischen, mit der liebenvollen Hilfe des Beuteltieres, begonnen, sich Orte zu suchen, die ihnen gefielen und sich dort niederzulassen.

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