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Die Annalen

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Kapitel 4: Der zweite große Zauber des Beuteltieres

Mit der Zeit wuchsen die vier Völker und alles lebte in Harmonie. Doch obwohl das Beuteltier recht glücklich mit seiner Schöpfung war, war es dennoch wieder voller Tatendrang und es beschloß, noch ein letztes Mal etwas zu erschaffen. Doch das Übel, verborgen in dem schwarzen Mond, hatte mittlerweile große Macht angesammelt, und der Tag, an dem es losschlagen würde, rückte näher und näher.

Diesmal wählte das Beuteltier für seinen Zauber eine Vertiefung in der grossen Ebene. Es setzte seine magischen Zeichen und ordnete die Monde darüber. Die Aufmerksamkeit aller Völker war auf der Wirken des Beuteltieres gerichtet. Jetzt war der Augenblick gekommen der diese Welt entscheidend verändern sollte.

Wieder schossen die Strahlen der Sonne auf den gelben Mond zu und sprangen auf die anderen Monde über. Doch als die Strahlen den schwarzen Mond erreichten, um das Pentagramm zu vervollständigen, geschah es: Das Übel fing den Strahl ab, und erschuf mit einem Teil der magischen Energie einen eigenen tiefschwarzen Strahl, den es unter blutroten Blitzen und gewaltigem Knallen ins Gebirge bündelte. Düstere Nebel breitete sich über das Land und die Erde bebte.

Verängstigt flüchteten die Völker und versteckten sich - selbst die schwer zu erschütternden Drachen verkrochen sich in ihren Höhlen. Von der Energieentladung wurden manche Landstriche vollständig verwüstet, und selbst das Innere der Erde wurde aufgerissen und es bildeten sich Gänge, Höhlen und Risse wie grosse Wunden im Gestein.

Eine Elfe, die nicht rechtzeitig Schutz finden konnte, wurde von der schwarzen Magie erfaßt, hoch über das Beutelland gerissen und von der Energie wie von einer gewaltigen Faust zermalmt. Als die anderen Völker mit ansehen mussten, wie die Elfe unter schrecklichen Qualen starb, packte sie das Entsetzen - noch nie zuvor war ein Lebewesen auf so unnatürliche, grausame Weise seines Lebens beraubt worden. Die Harmonie, in der die Völker bisher gelebt hatten war für immer zerstört.

In den Höhlen, Rissen und Ritzen des geborstenen Erdinneren verdichtete sich mittlerweile der unheilige Nebel und die dunklen Völker, die Dämonen, die Orks, die Oger und die Goblins, krochen eines nach dem anderen aus ihm heraus.

Das Beuteltier war erschüttert von den Auswirkungen seines zweiten Zaubers und es quälte sich mit heftigen Selbstvorwürfen. Doch nicht einmal das Beuteltier konnte die Zeit zurückdrehen und so wandte es sich schließlich wieder seiner neuesten Schöpfung zu, die sich trotz des schwarzen Strahles in der Senke gebildet hatte. In der Vertiefung hatten sich fünf neue Arten von Lebewesen gebildet. Das Beuteltier betrachtete die neuen Völker eingehend und sah, daß sie zum Glück nicht völlig mißraten waren, obwohl sie nicht ganz dem entsprachen, was es geplant gehabt hatte. Die Menschen, die Zwerge, die Hobbits, die Ghoule und die Trolle erblickten das Licht der Welt.

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